Lebensfrucht: Lernen Sie vom Weinstock

6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen wollen (Teil 13)

 

Bringt Ihr Leben Frucht? Anhand dieser Kriterien können Sie auswerten, wie gut Sie Ihre Ziele im Hinblick auf nachhaltige Frucht erreichen.

Hintergrund dieser Artikelserie

Bereits 1989 veröffentlichte der Bestseller-Autor und Managementberater Stephen R. Covey sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“, das mich und meine Arbeit sehr geprägt hat. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass Effektivität nicht alles ist. In dieser Artikelserie stelle ich deshalb meine Alternative vor: Die 6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen und dabei andere mitnehmen wollen. Für Männer und Frauen, die in Verantwortung stehen – als Führungskraft oder Unternehmer, als engagierte Ehrenamtliche in einem Verein, als Eltern im Familienalltag, als Menschen, die die Gesellschaft positiv beeinflussen wollen.

„Empowerment fürs ganze Leben“ ist ein Trainingsprogramm, das ans Eingemachte geht: Sie werden ganz praktisch lernen und einüben, wie die 6 Erfolgsprinzipien – ich nennen sie hier Lebensprinzipien – Ihr Denken, Ihre innere Haltung und Ihr Handeln bestimmen können. Und dann, wie Sie andere damit „empowern“, befähigen, bevollmächtigen können.

Um von diesen Artikeln optimal zu profitieren, empfiehlt sich die (kostenlose) Durchführung des Lebens-Tests unter www.life.empowerment.zone. Damit erhalten Sie einen Überblick, wie gut Sie die sechs Wachstumskräfte bereits zu einem Teil Ihres Lebens gemacht haben.

Ihr Nutzen:

In einem Bild ausgedrückt: Ihr Leben wird Frucht bringen. Beruflich wie privat. Sie selbst werden Erfüllung und Wirksamkeit in Leben und Beruf erfahren (ohne sich aufzureiben), mit Ihren Zielen vorankommen, etwas bewegen und im Leben anderen Menschen Spuren hinterlassen.

Artikelübersicht:

Hier finden Sie eine Übersicht über alle Artikel dieser Serie.

Wer weiß, wo er hinwill (Perspektive) und weiß, wo er startet (Position) der muss zwischendurch prüfen, ob er auf dem richtigen Weg ist, und am Ende auswerten, ob er das Ziel auch erreicht hat. Hat er das Ziel erreicht, wird er in irgendeiner Form Frucht im Leben bringen. Vorbild für das Qualitätsmerkmal Fruchtbarkeit ist der Weinstock.

Meine Heimatstadt Würzburg liegt im bekannten Weinbaugebiet Franken. Während meines Studiums habe ich in den Semesterferien als Erntehelfer bei der Weinlese gejobbt. Schon damals ist mir bewusst geworden, wie wir vom Weinstock lernen können, wie wir durch unser Leben mehr Frucht bringen können. Folgende Punkte scheinen mir wichtig zu sein:

  1. Wir müssen genau wissen, welche Frucht wir sehen wollen. Wer einen Weinstock hat, möchte Trauben ernten. Ob er vor allem viele Trauben möchte oder nur wenige, qualitativ hochwertige, hängt von der weiteren Verwertung ab: Sollen die Trauben verzehrt werden? Sollen Sie zu Wein oder Saft verarbeitet werden? Zu Rosinen? Die besten Eisweintrauben sind für Traubensaft nun einmal ungeeignet. Nur wenn der Winzer genau weiß, was sein Ziel ist, kann er auch feststellen, ob seine Weinstöcke in diesem Sinne Frucht gebracht haben. Vom Weinstock können wir lernen, dass wir unser Leben zielorientiert gestalten sollten, wenn wir Frucht bringen wollen. Uns muss klar sein, was genau wir erreichen möchten und wie. Ohne klare Zielvorstellung können wir im Nachhinein zwar alles als „Frucht“ deklarieren, aber das ist nicht sehr nachhaltig gedacht und spricht eher für Beliebigkeit.
    Gleichzeitig brauchen wir ein Vorgehen bei der Zielfindung und Zielformulierung, das radikal anders ist als alles, was wir gewohnt sind. Die übliche Managementliteratur, die auch in andere Lebensbereiche Einzug gehalten hat, vermittelt ein Zielverständnis, das viele Nebenwirkungen hat und bei einer großen Anzahl von Menschen geradezu allergische Reaktionen auslöst. Hier werde ich Ihnen in einem weiteren Artikel ein völlig anderes, organisches Vorgehen vorstellen.
  2. Es braucht konkrete Schritte auf dem Weg zur Frucht. Ja, die Trauben wachsen „von selbst“. Da braucht es keine „Schritte“, die wir tun müssten. Oder doch? Ein Weinbauer ist jedenfalls das ganze Jahr über damit beschäftigt, sich um seine Reben zu kümmern. Im Winter findet der Rebschnitt statt, der für die sogenannte Erziehung der Reben notwendig ist. Auch müssen die Reben beispielsweise mit Pflanzpfählen oder Drahtrahmen unterstützt werden. Von Frühjahr an bis zur Ernte finden die Laubarbeiten statt, bei denen Triebe ausgebrochen, die Traubenzone ausgelichtet, Triebe eingestrickt und entspitzt sowie ausgegeizt werden. All dies dient der Ertragsregulierung – also dem Ziel, genau die Art Frucht zu bekommen, die man anstrebt. Schließlich muss auch der Boden gepflegt
    und die Weinstöcke gedüngt und bewässert werden. Auch Pflanzenschutzmaßnahmen spielen im Weinbau eine große Rolle. Hier finden wir wieder einmal das Zusammenspiel von Aufgaben, die wir umsetzen müssen, damit wir am Ende Frucht sehe, mit Prozessen, die wir nicht direkt beeinflussen können, nämlich dem Wachstum der Reben. Wer Frucht bringen will, muss sich auf das konzentrieren, was er selbst beeinflussen kann. Damit es uns nicht geht wie Mark Twain, der sagte: „Nachdem wir das
    Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“
  3. Wenn die Zeit der Ernte ist, müssen wir die Frucht bewerten. Die Qualität der Weintrauben ist von vielen Faktoren abhängig: Von der Lage der Rebflächen, der Rebsorte, dem Klima des aktuellen Jahrgangs, den Pflegearbeiten im Weinberg und der Art und dem Zeitpunkt der Weinlese. Werden die Trauben zu Wein verarbeitet, wird der Wein in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt, die auch von der Erntemenge, der Art der Mostgewinnung beim Keltern und der Gärung sowie dem Ausbau des Weins abhängig sind. In Deutschland ist die Qualität weinrechtlich definiert und wird bei der Amtlichen Qualitätsweinprüfung in Form einer „Sinnenprüfung“ von einer Kommission in verdeckter Probe durchgeführt. Die Erteilung der Amtlichen Prüfungsnummer, die den Wein eindeutig kennzeichnet, dokumentiert das erfolgreiche Bestehen der Qualitätsweinprüfung. Nur wer die Frucht beurteilt, weiß dann auch, ob er das Ziel erreicht hat.
  4. Schließlich müssen wir Maßnahmen ergreifen, damit auch die nächste Ernte Frucht bringt – möglichst sogar mehr Frucht. Wer einmal eine gute Ernte eingebracht hat, kann sich nicht darauf ausruhen. Um auch im nächsten Jahr seine Ziele zu erreichen, muss ein Winzer erneut die Reben zurückschneiden und Maßnahmen zur Ertragsregulierung ergreifen. Der Winzer muss auch bewerten, ob die von ihm gewählte Rebsorte dauerhaft zur Lage passt – gerade auch aufgrund des Klimawandels ein zunehmend wichtiges Thema. Die meisten Weingärten gewährleisten Erträge bei hoher Qualität über 25 bis 30 Jahre. Dann ist es an der Zeit, die Anlage zu roden und neu aufzubauen. Wer langfristig seine Ziele erreichen will, muss also immer wieder reflektieren, wie sich seine Frucht entwickelt und ob die Rahmenbedingungen noch optimal passen. Kurskorrekturen und ständige Veränderungen und Anpassungen sind notwendig.

Zum Weiterdenken

Wenn Sie auf Ihr Leben oder konkrete Projekte schauen – wie gut beherzigen Sie die oben genannten Punkte? Stellen Sie sich dafür eine Skala von null bis zehn vor: Zehn bedeutet, dass Sie diesen Punkt bereits vollkommen umsetzen. Bei null machen Sie das noch überhaupt nicht.

  • Ich lege genau fest, was ich erreichen will, und zwar bevor es losgeht.
  • Ich plane den Weg zum Ziel Schritt für Schritt.
  • Wenn ein Projekt beendet ist, werte ich aus, wie gut ich mein Ziel erreicht habe.
  • Ich sorge dafür, dass sich meine Arbeit immer weiter verbessert und mehr Frucht bringt.

 

 

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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