6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen wollen (Teil 17)
Ist Ihr Umfeld von Gleichmacherei und Konkurrenzdenken geprägt? Oder leben und arbeiten Sie „symbiotisch“?
Hintergrund dieser ArtikelserieBereits 1989 veröffentlichte der Bestseller-Autor und Managementberater Stephen R. Covey sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“, das mich und meine Arbeit sehr geprägt hat. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass Effektivität nicht alles ist. In dieser Artikelserie stelle ich deshalb meine Alternative vor: Die 6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen und dabei andere mitnehmen wollen. Für Männer und Frauen, die in Verantwortung stehen – als Führungskraft oder Unternehmer, als engagierte Ehrenamtliche in einem Verein, als Eltern im Familienalltag, als Menschen, die die Gesellschaft positiv beeinflussen wollen. „Empowerment fürs ganze Leben“ ist ein Trainingsprogramm, das ans Eingemachte geht: Sie werden ganz praktisch lernen und einüben, wie die 6 Erfolgsprinzipien – ich nennen sie hier Lebensprinzipien – Ihr Denken, Ihre innere Haltung und Ihr Handeln bestimmen können. Und dann, wie Sie andere damit „empowern“, befähigen, bevollmächtigen können. Um von diesen Artikeln optimal zu profitieren, empfiehlt sich die (kostenlose) Durchführung des Lebens-Tests unter www.life.empowerment.zone. Damit erhalten Sie einen Überblick, wie gut Sie die sechs Wachstumskräfte bereits zu einem Teil Ihres Lebens gemacht haben. Ihr Nutzen:In einem Bild ausgedrückt: Ihr Leben wird Frucht bringen. Beruflich wie privat. Sie selbst werden Erfüllung und Wirksamkeit in Leben und Beruf erfahren (ohne sich aufzureiben), mit Ihren Zielen vorankommen, etwas bewegen und im Leben anderen Menschen Spuren hinterlassen. |
Artikelübersicht:Hier finden Sie eine Übersicht über alle Artikel dieser Serie. |
Das Prinzip Symbiose beruht auf der Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist. Jeder ist anders als die anderen. Die Wahrnehmung des Ist-Zustandes, nämlich meines persönlichen Profils im Unterschied zu anderen Menschen, ist der Ausgangspunkt für eine bewusste Ergänzung des eigenen Lebens und Handelns durch andere Menschen mit ihrem ganz besonderen Profil. Daraus entsteht zusätzliches Potenzial: Die Begabungen und Fähigkeiten, die ich mitbringe, ergänzen sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen, Teammitgliedern, Familienmitgliedern und Freunden. Unser Vorbild für Symbiose ist der Pilz.
Das Wort „Symbiose“ ist griechischen Ursprungs und bedeutet „Zusammenleben“. In der Natur gibt es viele Beispiele für Lebewesen, die grundverschieden sind, aber so zusammenleben, dass sie sich ergänzen und gegenseitig unterstützen. Bei Pilzen ist Symbiose besonders weit verbreitet. Von Pilzen können wir viel über Ergänzung und Zusammenarbeit lernen, gerade auf der Grundlage, dass wir Menschen verschieden sind – hinsichtlich unserer Persönlichkeit, unserer Gaben und Fähigkeiten, unserer Ziele und vielem mehr.
Pilze sind ganz besondere Lebewesen: Nahm man früher an, dass Pilze zu den Pflanzen gehören, so werden sie heute in der Klassifikation neben Tieren und Pflanzen in eine eigene Kategorie eingeordnet.
Man vermutet, dass bis zu 90 Prozent aller Pflanzen in ihrem Wachstum von Pilzen gefördert werden. Das geschieht dadurch, dass das Myzel der Pilze (so nennt man ihre feinen „Wurzeln“), die Wurzeln vieler Pflanzen umhüllt und es zu einem Austausch von Mineralsalzen und Nährstoffen kommt. Die Pilze haben nämlich ein Problem: Sie haben – anders als die Pflanzen – kein Blattgrün und können deshalb nicht durch Fotosynthese Stärke und Zucker aus Mineralsalzen bilden. Sie sind für ihr Überleben daher darauf angewiesen, Stärke von Pflanzen zu bekommen. Als Gegenleistung liefern sie den Pflanzen dafür aus dem Boden gelöste Salze. Ein florierender Tauschhandel! Für viele Pflanzen stellt die Lieferung von Salzen quasi eine zusätzliche Düngung dar; für manche ist sie sogar lebensnotwendig, da ihre Wurzeln mit der Zeit zu grob sind, um ausreichend Mineralstoffe aus dem Boden aufnehmen zu können.
Pflanzen und Pilze ergänzen sich also gerade aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit. Die Unterschiedlichkeit macht – im Verbund mit Symbiose – eine weit reichende Spezialisierung möglich. Trotz Unterschiedlichkeit kommt es nicht zum Konkurrenzverhalten, sondern zu einer gegenseitigen Unterstützung.
Das sind zwei wesentliche Punkte, die wir von Pilzen lernen können: Ergänzung statt Gleichmacherei und Ergänzung statt Konkurrenzdenken.
Gleichmacherei
Zwar sind wir alle unterschiedlich und es gibt keine zwei gleichen Menschen auf der Welt. Dennoch ist es in der Realität oft so, dass uns Vielfalt und Unterschiedlichkeit Angst machen. Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft ist nur eine Folge dieser Angst. Aber auch in der Nachbarschaft erleben wir es: Da zieht eine Familie mit mehr als den durchschnittlichen zwei Kindern ein. Da praktiziert ein neuer Chef einen Führungsstil, der anders ist als der bisher gewohnte. Da hat ein Trainer im Verein neue Ideen. Da praktiziert eine Schule Inklusion und trägt auch den Bedürfnissen von behinderten Kindern Rechnung. Vom Pilz lernen bedeutet, Einheit in Vielfalt zu leben. Vielfalt zuzulassen, bedeutet, mehr erreichen zu können. Dazu brauchen wir Spezialisten, die sich auf die Ergänzung der anderen verlassen können.
In Firmen mit charismatischen Chefs kann man ab und zu beobachten, dass plötzlich auch ein Großteil der Mitarbeiter dieselben Anzüge und Frisuren trägt wie der Chef, dieselbe Automarke fährt, dieselbe Sportart betreibt oder dasselbe ausgefallene Diätkonzept verfolgt. So lange diese Ähnlichkeit nur optischer Natur ist, kann man darüber schmunzeln. Verlegt sie sich aber auf die Arbeitsweise, die Art der Kreativität, die Art des Umgangs miteinander oder Begabungen, die man meint, haben zu müssen bzw. die man meint unterdrücken zu müssen, wird es kritisch. Denn da, wo nur ein Typus gefragt ist, kommt die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung zu kurz. Gleichmacherei kann denen, die dem Ideal entsprechen, das Leben leichter machen, aber die anderen stehen alleine da, fühlen sich minderwertig und sind ständigem Anpassungsdruck ausgesetzt.
Konkurrenz
Unterschiedlichkeit und Spezialistentum kann aber auch zu Konkurrenzdenken führen, nach dem Motto: „Ich bin anders, also bin ich besser.“ Wer so denkt, sieht nur die eigenen Stärken, die für sich alleine genommen unter Umständen aber gar nicht zur vollen Wirkung kommen, sondern erst in der Ergänzung mit vermeintlich weniger wichtigen Fähigkeiten eines Kollegen richtige Durchschlagskraft haben. Elitedenken und Überheblichkeit haben keinen Platz, wenn wir symbiotisch leben. Auch das können wir von den Pilzen lernen. Sie nutzen den Pflanzen, und die Pflanzen nutzen ihnen. Ein Egotrip würde beiden schaden. Eine Scheinsymbiose, die einer Partei schadet, führt letztlich zum Tod von beiden.
Zum Weiterdenken
- Wo erleben Sie Gleichmacherei in Ihrem Umfeld? Welche Motive vermuten Sie dahinter? Was könnten Sie verändern?
- Wo erleben Sie Konkurrenz in Ihrem Umfeld? Welche Motive vermuten Sie dahinter? Was könnten Sie verändern?
Mehr unter www.life.empowerment.zone