„Nachdem wir das Ziel völlig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen“, sprach einst Mark Twain. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie darauf achten, dass Sie persönliche Ziele formulieren – und vor allem auch, wie Sie diese Ziele formulieren. Denn dann können Sie sich in kleinen, aber konkreten Schritten in Bewegung setzen – Ihr Ziel immer fest im Blick.
Überlegen Sie, an welcher Lebenssituation – beruflich oder privat – genau Sie arbeiten wollen, wo konkret Sie Veränderung erleben möchten. Stellen Sie sich als nächstes eine Skala von 1 bis 10 vor: Die 10 beschreibt, wie es Ihnen geht und wie Sie sich fühlen, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben und die erwünschte Veränderung stattgefunden hat. Die 1 steht für das völlige Gegenteil – Sie stecken irgendwo fest und wissen gar nicht, was Sie tun können, um an Ihrem Wunschziel anzukommen.
Wie sieht Ihre persönliche 10 bezogen auf Ihr Wunschziel genau aus? Formulieren Sie ein paar konkrete Sätze, dir beschreiben, was Sie erreichen und verändern wollen. Achten Sie dabei auf Folgendes:
- Formulieren Sie Ihre Ziele positiv: Statt: „Ich möchte keine Angst mehr vor der Zukunft haben“, sagen Sie: „Ich will der Zukunft gelassen entgegengehen.“
- Beschreiben Sie sich als Handelnden. Statt: „Ich möchte, dass mir mein Chef mit Respekt begegnet“, formulieren Sie: „Ich will klar und offen mit meinem Chef reden.“
- Bleiben Sie konkret: Bis wann, wo, wie und mit wem genau wollen Sie Ihre Ziele erreichen? Wie sehen Sie aus, wie hören Sie sich an, was denken und was fühlen Sie, wenn Sie Sie Ihr Ziel erreicht haben?
- Vermeiden Sie Vergleiche: Nicht „Ich will besser mit Krisen umgehen können“, sondern „Ich will eine Liste mit Dingen erstellen, die mir in Krisen helfen und auf die ich im Notfall zurückgreifen kann.“
- Zusatztipp: Schreiben Sie diese Ziele nicht nur auf, sondern sprechen Sie auch mit einem guten Freund, Ratgeber oder Mentor darüber.
Zum Abschluss möchte ich Sie noch zu einem Gedankenexperiment einladen. Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie ungestört sind und Ihrer Vorstellungskraft freien Lauf lassen können. Stellen Sie sich vor, Sie legen sich heute Abend schlafen. Während Sie schlafen, geschieht über Nacht ein Wunder. Ihre aktuellen Schwierigkeiten haben sich aufgelöst. Sie haben die 10 auf der Skala erreicht. Doch Sie wissen gar nicht, dass das Wunder passiert ist, weil Sie ja geschlafen haben. Wie werden Sie am Morgen merken, dass das Wunder geschehen ist? Woran werden Sie zuerst erkennen, dass etwas anders ist?
Malen Sie sich detailliert aus, was sich verändert hat. Was fühlen Sie, was Sie vorher nicht gefühlt haben? Was denken Sie jetzt, was Sie vorher nicht denken konnten? Was tun Sie jetzt? Wie reagieren andere darauf?
Halten Sie diese imaginäre Szene in der Zukunft schriftlich fest und beschreiben Sie dabei vor allem, was in Ihrem Denken, Fühlen und Wahrnehmen anders ist.
Zurück zur Realität: Was, das Sie bisher noch nicht getan haben, könnte Ihnen dieses Erleben und Verhalten ermöglichen? Zumindest ein klein wenig?
Lassen Sie diesen „Wunderfilm“ regelmäßig vor Ihrem inneren Auge ablaufen. Dies wird Ihnen ganz plastisch und ermutigend dabei helfen, Ihr gestecktes Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und immer auf Kurs zu bleiben.
Zum Weiterlesen: Christoph Schalk: Selbstcoaching – Überlegt handeln, konsequent umsetzen