6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen wollen (Teil 12)
Keine Ressourcen in Sicht? Sie müssen nicht weit gehen – alles, was Sie brauchen steckt bereits in Ihnen.
Hintergrund dieser ArtikelserieBereits 1989 veröffentlichte der Bestseller-Autor und Managementberater Stephen R. Covey sein Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“, das mich und meine Arbeit sehr geprägt hat. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass Effektivität nicht alles ist. In dieser Artikelserie stelle ich deshalb meine Alternative vor: Die 6 Erfolgsprinzipien für Menschen, die in Leben und Beruf etwas bewegen und dabei andere mitnehmen wollen. Für Männer und Frauen, die in Verantwortung stehen – als Führungskraft oder Unternehmer, als engagierte Ehrenamtliche in einem Verein, als Eltern im Familienalltag, als Menschen, die die Gesellschaft positiv beeinflussen wollen. „Empowerment fürs ganze Leben“ ist ein Trainingsprogramm, das ans Eingemachte geht: Sie werden ganz praktisch lernen und einüben, wie die 6 Erfolgsprinzipien – ich nennen sie hier Lebensprinzipien – Ihr Denken, Ihre innere Haltung und Ihr Handeln bestimmen können. Und dann, wie Sie andere damit „empowern“, befähigen, bevollmächtigen können. Um von diesen Artikeln optimal zu profitieren, empfiehlt sich die (kostenlose) Durchführung des Lebens-Tests unter www.life.empowerment.zone. Damit erhalten Sie einen Überblick, wie gut Sie die sechs Wachstumskräfte bereits zu einem Teil Ihres Lebens gemacht haben. Ihr Nutzen:In einem Bild ausgedrückt: Ihr Leben wird Frucht bringen. Beruflich wie privat. Sie selbst werden Erfüllung und Wirksamkeit in Leben und Beruf erfahren (ohne sich aufzureiben), mit Ihren Zielen vorankommen, etwas bewegen und im Leben anderen Menschen Spuren hinterlassen. |
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Ressourcen zu entdecken bedeutet, dass wir die Schätze heben, die wir bereits in uns tragen: Begabungen, Fähigkeiten, günstige Umstände, Menschen, Beziehungen und vieles mehr. Darüber hinaus gilt aber, dass wir auch ungünstige Umstände, Mangel und Probleme nutzen können, indem wir sie in Ressourcen umwandeln oder gar aus dem Mangel Ressourcen erschaffen. Wir können also wie der Heilige Pillendreher mit dem „Mist“ beginnen und ihn dann als Dünger nutzen, um schließlich „Frucht“, also eine positive Wendung, zu sehen.
Im Folgenden möchte ich Ihnen anhand eines Beispiels zeigen, wie das praktisch aussehen kann. Danach sind Sie dran und dürfen diese Schritte mit einer eigenen Situation ausprobieren. Bitte beachten Sie dabei aber, dass diese Schritte nicht immer in dieser Reihenfolge vorkommen und dass auch nicht immer alle Schritte vorkommen. Es geht vor allem darum, sich von der Situation führen zu lassen. Ein rein technisches Abarbeiten wird nur selten funktionieren.
Ressourcen erschaffen: Die sprachlose Trainerin
Eine Trainerin arbeitet mit einer schwierigen Gruppe. Immer wieder kommen unfaire Bemerkungen von den Teilnehmern, es gibt eine ganze Reihe von Störenfrieden. Schließlich eskaliert die Situation: Grundlos wird die Trainerin massiv kritisiert und eine Weiterarbeit im Seminar torpediert. Die Trainerin rette sich in eine Pause. In diesen 15 Minuten ruft sie verzweifelt einen Kollegen an, schildert ihm die Situation und klagt ihm ihr Leid: „Das hat mich völlig sprachlos gemacht. Wenn nicht die Pause gekommen wäre, hätte ich nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen.“
„Ich bin beeindruckt, wie du intuitiv auf eine völlig kompetente Weise reagiert hast“, meint ihr Kollege daraufhin. „Du bist in der Lage, deinen Mund zu halten, wenn dich Leute auf eine Art behandeln, die derart unverschämt ist, dass man mit Worten nicht ausdrücken kann, wie daneben das ist.“
Tatsächlich war die Trainerin durch diese ermutigende Rückmeldung schon nach wenigen Minuten in der Lage, in die Gruppe zurückzukehren und ihre Ressource „Sprachlosigkeit“ mit Zuversicht und Selbstvertrauen zu nutzen: „Nach Ihrer Kritik kurz vor der Pause wollte ich etwas dazu sagen, aber Ihr Verhalten hat mich wirklich sprachlos gemacht. Und es war gut, dass ich nichts sagen konnte, denn das wäre nicht angemessen gewesen, denn Ihr Verhalten war wirklich unter der Gürtellinie. Was also schlagen Sie vor, wie wir jetzt weitermachen?“ Daraufhin entwickelte sich eine konstruktive Diskussion mit den Teilnehmern, die die Trainerin ohne innere Blockaden moderieren konnte.
Vier Schritte
1. Wertschätzung ausdrücken
Der Kollege ist von der Kompetenz seiner Kollegin beeindruckt und macht sie damit wertschätzend auf eine Ressource aufmerksam, die sie noch nicht als Ressource entdeckt hat: Sprachlosigkeit als angemessene Reaktion auf unangemessenes Verhalten.
2. Bedürfnisse entdecken
Das Bedürfnis der Trainerin ist offensichtlich, kompetent mit schwierigen Situationen umgehen zu können. Allerdings fühlt sie sich gerade inkompetent und hätte sich eine andere Reaktion gewünscht. Ihr Kollege führt Bedürfnis und Ressource zusammen.
3. Die Botschaft der Situation erkennen
Der Trainerin wird deutlich: Es geht nicht darum, mit geschliffenen Worten schlagfertig zu reagieren. Eine authentische Reaktion und eine zuhörende Haltung sind in dieser Situation hilfreicher.
4. Die Ressource im Kontext sehen
Ein transparenter und authentischer Auftritt nach der Pause ist sicher mutig und mit Risiken verbunden. Das Entscheidende war aber, dass die Trainerin durch die Umdeutung der Sprachlosigkeit von einem Defizit in eine Ressource innerlich an Stärke und Selbstvertrauen gewonnen hat und so in der Lage war, der Diskussion und der Auseinandersetzung kompetent zu begegnen.
Zum Weiterdenken
An diesem Beispiel haben Sie gesehen, wie es funktioniert, jetzt sind Sie dran.
- Denken Sie an eine herausfordernde Situation/ein Problem.
- Gehen Sie die beschriebenen vier Schritte durch.
- Überlegen Sie: Welche Ressourcen können Sie entdecken? Und welche Ressourcen entdecken Sie auf den zweiten Blick?
- Welche Einsichten haben Sie gewonnen?
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