So meistern Sie Krisen und entwickeln Resilienz (Teil 7 von 9)

Krisen erscheinen oft akut schwer überwindbar, bringen viel Ungewissheit mit sich und können mitunter Abstriche bedeuten. Diesen Herausforderungen kann man gut mit langfristigem Denken und Handeln, Lebensmut und Bescheidenheit begegnen.

Manchmal ist Ausdauer angesagt: Vor rund 40 Jahren wurde der Psychologe Walter Mischel mit seinem „Marshmal­low-Test“ berühmt: Vierjährige Kinder bekamen ein Marshmallow und durf­ten es sofort essen – oder sie entschieden sich, noch 15 Minuten zu warten. Wenn sie das taten, erhielten sie ein zweites Marshmallow. Mischel konnte beweisen, dass Kinder, die den „Bedürfnisaufschub“ aushielten, zehn Jahre später eine höhere emotionale und intellektuelle Kompetenz zeigten.

In schwierigen Lebenssituationen neigen manche Menschen dazu, die Situation durch kurzsichtiges Verhalten (z.B. Wut­ausbrüche oder Rückzug) zu verschlim­mern. Der gute Umgang mit Lebens­belastungen ist jedoch ein großes und langfristiges Ziel. Wer gelernt hat, auf kurzfristige Strategien zu verzichten, und einen langen Atem beweist, wird solche Herausforderungen besser meistern.

Denken Sie jetzt wieder an Ihre Situation:

  • Welchen Umgang damit fänden Sie langfristig sinnvoll und hilfreich?
  • Welche schnellen Reaktionen machen es letztlich noch schlimmer?
  • Stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben in fünf Jahren aussehen könnte: Wie wer­den Sie im Rückblick über diese Krise denken?
  • Überlegen Sie abschließend, wie eine gütige Großmutter, ein warmherziger Pfarrer, ein tiefblickender Psychologe, ein effizienter Manager und ein alter Weisheitslehrer aus Afrika typischer­weise mit der Situation umgehen wür­den. Welche langfristige Strategie wür­den sie empfehlen?

Fragen Sie sich ehrlich: Neigen Sie eher zu kurzfristigem oder zu langfristigem Denken und Handeln? Malen Sie ein Bild, das Sie und Ihr Leben in fünf Jahren nach gelungener Bewältigung Ihrer Krise dar­stellt.

Lebensmut statt Zukunftsangst

Ungewissheit ist für die meisten Men­schen schwer zu ertragen. Selbst schwie­rige Umstände werden erträglich, wenn sie kalkulierbar sind. Sind Umstände nicht kalkulierbar, haben wir die Wahl: „Du kannst dir Sorgen machen, bis du da­von tot umfällst. Oder du kannst es vor­ziehen, das bisschen Ungewissheit zu ge­nießen“, sagte Norman Mailer.

Wofür entscheiden Sie sich? Reagieren Sie auf eine unbequeme Situation mit Akzep­tanz und Gelassenheit? Schafft das, was das Leben Ihnen zumutet, bei Ihnen am Ende Lebensmut? Lebensmut ist das Ge­genteil von Zukunftsangst.

Wo entdecken Sie bei sich, dass Sie Ge­danken über die Zukunft lähmen? Oder, dass Sie in vorbeugenden Maßnahmen und Kontrollversuchen gefangen sind? Auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 10 ma­ximalen Lebensmut darstellt): Wo stehen Sie im Moment? Wenn Sie auf der Skala einen Schritt weiter wären, was würden Sie dann schon anders machen als heute?

Überlegen Sie, was Ihnen helfen könnte, Ungewissheit zu genießen, statt darunter zu leiden. Lassen Sie die Vorstellung los, dass Sie Ihre Zukunft unter Kontrolle ha­ben müssen.

In schwierigen Lebensphasen trotzdem Sinn finden

Unsere Ansprüche orientieren sich an früheren Erfahrungen und an anderen Menschen, mit denen wir uns verglei­chen. Je besser es uns in der Vergangen­heit ging, desto schwerer fällt es uns spä­ter oft, Abstriche hinzunehmen. Je besser es anderen Menschen geht, mit denen wir uns vergleichen, desto eher kommt Neid auf. Zufriedenheit mit dem, was ist, stellt sich dann selten noch ein.

Wenn wir akzeptieren, dass wir nicht der Nabel der Welt sind und dass es uns auch mit wenig(er) gut gehen kann, kommen wir besser durch Krisen. Bescheidenheit ist nicht nur eine Tugend, sondern eine starke Strategie zur Bewältigung von be­lastenden Lebenssituationen. Sie kann Ih­nen helfen, neuen Lebenssinn zu finden.

Bildlich gesprochen: Sie hatten das Ziel, nach Rom zu kommen. Das misslang. Nun können Sie nach neuen Wegen und Zielen suchen. Gibt es andere Wege nach Rom? Reicht eventuell Venedig? Das ist immer­hin schon ein Teil der Strecke.

Oder war Ihr eigentliches Ziel Italienisch zu lernen? Das können Sie auch in der Volkshochschule. Oder zieht es Sie vor al­lem in eine europäische Metropole? Wie wäre es dann vielleicht mit Paris?

Übersetzen sie diese bildhaften Fragen und Vorschläge für Ihre Situation: Wie würden sie darauf bezogen lauten? Was könnten Sie antworten? Wie können Sie Ihre Ansprüche an das Leben neu definie­ren und dabei einen neuen Sinn entde­cken?

Schreiben Sie auf, was Ihrem Leben in An­betracht der schwierigen Umstände nach wie vor oder neu Sinn geben kann.

 

 

Was mich als Coach auszeichnet: Ich arbeite zeitökonomisch mit Methoden des Kurzzeitcoachings, so dass Sie schnell zu Ergebnissen kommen. Außerdem sorge ich als Empowerment-Coach dafür, dass Sie schon bald wieder ohne Coach auskommen, weil der Fokus auf Ihren Fähigkeiten und Ressourcen liegt. Deshalb gebe ich Ihnen auch gerne diese Anleitung zum Selbstcoaching, weil ich an meine Kunden glaube. Wenn Sie trotzdem meine persönliche Hilfe brauchen, unterstütze ich Sie gerne.

 

 

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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