Bei den meisten meiner Trainings und Workshops arbeite ich bewusst mit kleinen Teilnehmergruppen. Bei der Coachausbildung, die ich an der Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching anbiete, ist das anders: Große Gruppen werden zum Benefit für die Teilnehmer:innen, wenn bestimmte Faktoren beachtet werden.
Mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen üben
Ein guter Coach kann sich flexibel auf ganz unterschiedliche Menschen einstellen. Dieser Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten ist eines der Ausbildungsziele meiner Coachausbildung. Eine große Teilnehmergruppe schafft dafür ideale Rahmenbedingungen: Ständig kommt man mit anderen Teilnehmer:innen in den Übungskleingruppen zusammen und ist herausgefordert, sich auf deren Besonderheiten einzulassen. Schon der Beziehungsaufbau – im Coaching immerhin ein wesentlicher Wirkfaktor – ist jedes Mal anders, ebenso der Methodeneinsatz und dann auch das Feedback in der Auswertungsrunde. Wenn man an einer Coachausbildung mit etwa 10 Personen teilnimmt, ist diese Möglichkeit doch sehr begrenzt. Gruppen mit beispielsweise 20 Teilnehmer:innen bieten da schon ganz andere Chancen.
Eigene Themen mehrfach verwenden
In den Übungsgruppen wird mit tatsächlichen, eigenen Themen gearbeitet (Rollenspiele eigenen sich meines Erachtens in Coachausbildungen nur sehr bedingt). Bin ich als Teilnehmer:in immer wieder mit den gleichen Personen in einer Gruppe, gehen mir schnell die Themen aus. Mit anderen Personen kann ich mein Anliegen mehrfach einsetzen – und dadurch auch Unterschiede zwischen Methoden oder Coaches gut wahrnehmen.
Einsatz von Tutoren für die Übungsgruppen
Die Übungsgruppen müssen gut begleitet werden. Ein oder zwei Ausbilder:innen reichen für 20 Teilnehmer:innen kaum aus. Deshalb setze ich ausgebildete Coaches aus früheren Jahrgängen ein, die in einer Tutorenrolle die Gruppen unterstützen, beobachten und Feedback geben. Wir nennen diese Personen auch „interne Supervisor:innen“. In der Regel kommen dann zwei Übungsgruppen auf eine Begleitperson.
Vermittlung von Coachees
Coaching lebt von der Praxis. Schon nach den ersten drei Ausbildungstagen, also noch Modul 1, fangen unsere Teilnehmer:innen an, vollständige Coachinggespräche mit echten Coachees zu führen und so ihre Kompetenzen zu erweitern. Aber nicht jede:r hat Zugang zu eigenen Coachees. Deshalb vermittelt die Würzburger Akademie für Empowerment-Coaching geeignete Personen. Wir arbeiten dafür mit einer Reihe von Unternehmen zusammen, die uns fürs Übungscoaching ihre Azubis oder Trainees zur Verfügung stellen. Für einen Kurs sind das schnell mal 60-80 Coachees, die von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern gecoacht werden. Die Größe unserer Gruppe macht das Angebot auch für große Unternehmen mit über 100 Auszubildenden attraktiv.
Extras für eine gute Gruppendynamik
Unsere Module gehen immer über drei Tage, von Donnerstag bis Samstag. Oft nutzen wir einen der Abende, um gemeinsam etwas zu unternehmen: Beispielsweise geht es zusammen aufs Weinfest im Würzburger Hofgarten oder zum Glühweintrinken beim Winterzauber des Bürgerspitals. Solche ergänzende Events und auch andere Kleinigkeiten, mit denen die Teilnehmenden überrascht werden, fördern das Klima in der Gruppe und das schnelle gegenseitige Kennenlernen. Ja, bei uns herrscht oft eine richtig gute Stimmung – trotz (oder vielleicht wegen) der Gruppengröße!