Fragen im systemischen Coaching (Teil 1)

Ein wesentlicher Bestandteil des systemischen Coachings ist die Kunst des Fragestellens. Durch gezielte Fragen unterstützt der Coach den Klienten dabei, neue Perspektiven zu entwickeln, Blockaden zu überwinden und Lösungen zu finden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der verschiedenen Fragen im systemischen Coaching und erklären ihre Bedeutung.

  1. Offene Fragen: Offene Fragen sind grundlegend im systemischen Coaching. Sie ermöglichen dem Klienten, seine Gedanken und Gefühle auszudrücken und eröffnen Raum für Reflexion und Erkenntnis. Beispielfragen könnten sein:
  • „Wie würden Sie Ihre aktuelle Situation beschreiben?“
  • „Was denken Sie darüber?“
  • „Welche Möglichkeiten sehen Sie?“
  1. Skalierungsfragen: Skalierungsfragen helfen dem Klienten dabei, seine Wahrnehmung und Einschätzung einer bestimmten Situation zu konkretisieren. Sie ermöglichen es dem Coach und dem Klienten, Veränderungen im Laufe des Coachings zu verfolgen. Beispielfragen könnten sein:
  • „Auf einer Skala von 1 bis 10, wie stark fühlen Sie sich in dieser Angelegenheit?“
  • „Wie würde sich Ihr Wohlbefinden verbessern, wenn Sie einen Punkt höher wären?“
  • „Was müsste passieren, damit Sie einen Punkt nach oben gehen könnten?“
  1. Wunderfragen: Wunderfragen eröffnen dem Klienten neue Möglichkeiten und regen die Vorstellungskraft an. Sie helfen dabei, alternative Lösungsansätze zu entwickeln und ermöglichen einen Perspektivwechsel. Beispielfragen könnten sein:
  • „Stellen Sie sich vor, morgen wachen Sie auf, und Ihr Problem ist verschwunden. Was wäre anders?“
  • „Wenn Sie über magische Kräfte verfügen würden, welche Schritte würden Sie unternehmen, um Ihr Ziel zu erreichen?“
  1. Zirkuläre Fragen: Zirkuläre Fragen eröffnen den Raum für das Verständnis von Beziehungen und Dynamiken innerhalb des Systems, in dem sich der Klient befindet. Sie helfen dabei, Zusammenhänge zu erkennen und alternative Sichtweisen zu entwickeln. Beispielfragen könnten sein:
  • „Wie denken Sie, dass Person X auf diese Situation reagieren würde?“
  • „Was würde passieren, wenn Sie Ihr Verhalten ändern würden?“
  • „Wie beeinflusst Ihr Verhalten die Reaktionen anderer?“
  1. Lösungsorientierte Fragen: Lösungsorientierte Fragen helfen dem Klienten, sich auf seine Ressourcen, Stärken und mögliche Lösungen zu konzentrieren. Sie unterstützen dabei, positive Veränderungen zu identifizieren und umzusetzen. Beispielfragen könnten sein:
  • „Was haben Sie bereits versucht, das Ihnen geholfen hat?“
  • „Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um Ihrem Ziel näher zu kommen?“
  • „Wer oder was könnte Ihnen dabei helfen, diese Situation zu bewältigen?“

Die Wahl der Fragen hängt natürlich stark von der individuellen Situation und den Bedürfnissen des Klienten ab. Ein guter Coach passt seine Fragen flexibel an und berücksichtigt immer den Kontext.

In zwei Wochen stelle ich Ihnen im nächsten Blogbeitrag weitere systemische Coachingfragen vor.

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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