Emotionale Blockaden lösen (Teil 2 von 7)

Probleme lösen im Schlaf: Innere Blockaden, Ängste und emoti­onaler Stress entstehen im Gehirn. In manchen Situationen, die uns stressen, ist unser Emotionszentrum überfordert. Gefühle werden dann nur unvollständig verarbeitet. Im Schlaf kann dies nachgeholt werden.

Innere Blockaden durch fehlende Verarbeitung

Die unvollständige Verarbeitung von Emotionen kann man sich in etwa so vorstellen: Sie kommen gerade mit vielen Tüten be­packt vom Einkaufen nach Hause und ausgerechnet in diesem Moment klingelt das Telefon. Sie stellen vermutlich alle Tüten einfach irgendwo am Boden ab und beantworten den Anruf. Später können Sie dann in Ruhe die Tüten auspacken und den Inhalt an den richtigen Ort räumen – in den Kühlschrank, in die Vorratskam­mer, in den Schrank.

Nach Stresssituationen kann es passie­ren, dass – bildhaft gesprochen – die Ein­kaufstüten auf dem Boden liegen bleiben. Sie stehen im Weg, man stolpert immer wieder darüber, manchmal fängt der In­halt an zu schimmeln und zu faulen und entwickelt unangenehme Gerüche.

So eine „unaufgeräumte Situation“ erlebt man als innere Blockade. Man kann sich nicht mehr anders verhalten. Das Tücki­sche daran: Man weiß meist gar nicht mehr, woher sie kommt. Sie schränkt ein, aber man sieht nur die Auswirkungen. Und vor allem läuft die Blockade automa­tisch ab – man kann sich nicht dagegen wehren.

Welche Reaktionen laufen bei Ihnen au­tomatisch ab?

 Emotionale Blockaden entstehen im Gehirn

Emotionaler Stress und die damit verbun­denen inneren Blockaden entstehen im limbischen System. Das ist die Funktions­einheit im Inneren des Gehirns, die vor allem das Verarbeiten von Emotionen und das Triebverhalten steuert – also automa­tisch ablaufende Prozesse. Außerdem werden im limbischen Sys­tem Endorphine erzeugt, die Prozesse wie Angst und Hunger steuern und Emotio­nen beeinflussen.

Besonders an Blockaden beteiligt ist die Amygdala, die wegen ihrer Form auch Mandelkern genannt wird. Sie über­nimmt im Gehirn die Rolle eines Alarms. Immer wenn uns Gefahr droht, schrillt der Alarm. In der Regel reagiert man dann automatisch mit bestimmten Ver­haltensmustern. Diese Warnreaktion ist extrem schnell und läuft automatisch ab, also nicht über das relativ langsame be­wusste Denken.

Um bei zukünftigen Situationen noch schneller zu sein, ist die Amygdala lern­fähig. Leider ist sie nicht immer all­zu schlau. Es kann passieren, dass die Alarmmeldung, die in einer bestimmten Situation sinnvoll war, auf andere, unpas­sende Situationen verallgemeinert wird. Angst vor einem bissigen Hund oder ei­nem abwertenden Lehrer zu haben und ihm aus dem Weg zu gehen, war sinnvoll. Doch plötzlich hat man vor allen Hunden Angst oder spürt immer Auftrittsangst, wenn man vor vielen Menschen steht. Erst wenn die ursprüngliche Angsterfahrung aus dem Alarmspeicher gelöscht ist, ver­schwindet die Angst oder Blockade.

Welche Gefühle könnten hinter Ihren Blo­ckaden stecken? Was würden Sie stattdes­sen lieber fühlen?

So löst unser Körper selbst innere Blockaden

Der natürlichste und effektivste Stressbe­wältigungsmechanismus, der uns wieder ins Lot bringt, ist der Schlaf. Viele Prob­leme oder innere Blockaden verschwin­den von selbst oder werden zumindest kleiner, wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat. Genauer gesagt: Wenn man die mit einer Situation verbundenen negativen Emotionen im Traum verarbei­tet hat.

Im Traum treten so genannte REM-Pha­sen auf. REM steht für Rapid Eye Move­ment, das heißt schnelle Bewegungen mit den Augen. Neurowissenschaftler vermuten, dass es während der REM-Phasen zu einer abwechselnden Stimulation der beiden Hirnhälften kommt. Im Fachjargon bila­terale Hemisphärenstimulation genannt. Man „scannt“ das Gehirn nach hilfreichen vergleichbaren Situationen ab. Durch die Einbeziehung von beiden Gehirnhälften kommt es zu einer besseren Verarbeitung von schwierigen Erlebnissen.

Doch dieser Prozess bleibt manchmal un­vollständig. Zum Beispiel, wenn eine Si­tuation zu problematisch ist, um sie zu bewältigen. Das kann bei sehr herausfor­dernden Erfahrungen der Fall sein. Alpträume sind in der Regel nichts ande­res als der erneute Versuch des Gehirns, eine noch nicht bewältigte Situation zu verarbeiten. Oft werden solche Erfahrun­gen auch abgekapselt und führen in uns ein Eigenleben, das man nur punktuell und oft überraschend an unwillkürlich auftretenden Ängsten und Blockaden er­kennt.

Mit EMDR kann im Coaching oder Selbstcoaching dieser unvollständige oder misslungene Verarbeitungsprozess nachgeholt werden. Dazu werden bei EMDR unter anderem Augenbewegun­gen eingesetzt, wie sie auch im Traum vorkommen.

Überlegen Sie einmal: Wann haben Sie zuletzt erlebt, dass „eine Nacht drüber schlafen“ Ihnen sehr geholfen hat? Was veränderte sich? Guter Schlaf ist heilsam.

Mehr verrate ich Ihnen im nächsten Blogartikel.

 

Was mich als Coach auszeichnet: Ich arbeite zeitökonomisch mit Methoden des Kurzzeitcoachings, so dass Sie schnell zu Ergebnissen kommen. Außerdem sorge ich als Empowerment-Coach dafür, dass Sie schon bald wieder ohne Coach auskommen, weil der Fokus auf Ihren Fähigkeiten und Ressourcen liegt. Deshalb gebe ich Ihnen auch gerne diese Anleitung zum Selbstcoaching, weil ich an meine Kunden glaube. Wenn Sie trotzdem meine persönliche Hilfe brauchen, unterstütze ich Sie gerne.

 

 

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CHRISTOPH SCHALK

MASTER COACH & PSYCHOLOGE

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