Probleme lösen im Schlaf: Innere Blockaden, Ängste und emotionaler Stress entstehen im Gehirn. In manchen Situationen, die uns stressen, ist unser Emotionszentrum überfordert. Gefühle werden dann nur unvollständig verarbeitet. Im Schlaf kann dies nachgeholt werden.
Innere Blockaden durch fehlende Verarbeitung
Die unvollständige Verarbeitung von Emotionen kann man sich in etwa so vorstellen: Sie kommen gerade mit vielen Tüten bepackt vom Einkaufen nach Hause und ausgerechnet in diesem Moment klingelt das Telefon. Sie stellen vermutlich alle Tüten einfach irgendwo am Boden ab und beantworten den Anruf. Später können Sie dann in Ruhe die Tüten auspacken und den Inhalt an den richtigen Ort räumen – in den Kühlschrank, in die Vorratskammer, in den Schrank.
Nach Stresssituationen kann es passieren, dass – bildhaft gesprochen – die Einkaufstüten auf dem Boden liegen bleiben. Sie stehen im Weg, man stolpert immer wieder darüber, manchmal fängt der Inhalt an zu schimmeln und zu faulen und entwickelt unangenehme Gerüche.
So eine „unaufgeräumte Situation“ erlebt man als innere Blockade. Man kann sich nicht mehr anders verhalten. Das Tückische daran: Man weiß meist gar nicht mehr, woher sie kommt. Sie schränkt ein, aber man sieht nur die Auswirkungen. Und vor allem läuft die Blockade automatisch ab – man kann sich nicht dagegen wehren.
Welche Reaktionen laufen bei Ihnen automatisch ab?
Emotionale Blockaden entstehen im Gehirn
Emotionaler Stress und die damit verbundenen inneren Blockaden entstehen im limbischen System. Das ist die Funktionseinheit im Inneren des Gehirns, die vor allem das Verarbeiten von Emotionen und das Triebverhalten steuert – also automatisch ablaufende Prozesse. Außerdem werden im limbischen System Endorphine erzeugt, die Prozesse wie Angst und Hunger steuern und Emotionen beeinflussen.
Besonders an Blockaden beteiligt ist die Amygdala, die wegen ihrer Form auch Mandelkern genannt wird. Sie übernimmt im Gehirn die Rolle eines Alarms. Immer wenn uns Gefahr droht, schrillt der Alarm. In der Regel reagiert man dann automatisch mit bestimmten Verhaltensmustern. Diese Warnreaktion ist extrem schnell und läuft automatisch ab, also nicht über das relativ langsame bewusste Denken.
Um bei zukünftigen Situationen noch schneller zu sein, ist die Amygdala lernfähig. Leider ist sie nicht immer allzu schlau. Es kann passieren, dass die Alarmmeldung, die in einer bestimmten Situation sinnvoll war, auf andere, unpassende Situationen verallgemeinert wird. Angst vor einem bissigen Hund oder einem abwertenden Lehrer zu haben und ihm aus dem Weg zu gehen, war sinnvoll. Doch plötzlich hat man vor allen Hunden Angst oder spürt immer Auftrittsangst, wenn man vor vielen Menschen steht. Erst wenn die ursprüngliche Angsterfahrung aus dem Alarmspeicher gelöscht ist, verschwindet die Angst oder Blockade.
Welche Gefühle könnten hinter Ihren Blockaden stecken? Was würden Sie stattdessen lieber fühlen?
So löst unser Körper selbst innere Blockaden
Der natürlichste und effektivste Stressbewältigungsmechanismus, der uns wieder ins Lot bringt, ist der Schlaf. Viele Probleme oder innere Blockaden verschwinden von selbst oder werden zumindest kleiner, wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat. Genauer gesagt: Wenn man die mit einer Situation verbundenen negativen Emotionen im Traum verarbeitet hat.
Im Traum treten so genannte REM-Phasen auf. REM steht für Rapid Eye Movement, das heißt schnelle Bewegungen mit den Augen. Neurowissenschaftler vermuten, dass es während der REM-Phasen zu einer abwechselnden Stimulation der beiden Hirnhälften kommt. Im Fachjargon bilaterale Hemisphärenstimulation genannt. Man „scannt“ das Gehirn nach hilfreichen vergleichbaren Situationen ab. Durch die Einbeziehung von beiden Gehirnhälften kommt es zu einer besseren Verarbeitung von schwierigen Erlebnissen.
Doch dieser Prozess bleibt manchmal unvollständig. Zum Beispiel, wenn eine Situation zu problematisch ist, um sie zu bewältigen. Das kann bei sehr herausfordernden Erfahrungen der Fall sein. Alpträume sind in der Regel nichts anderes als der erneute Versuch des Gehirns, eine noch nicht bewältigte Situation zu verarbeiten. Oft werden solche Erfahrungen auch abgekapselt und führen in uns ein Eigenleben, das man nur punktuell und oft überraschend an unwillkürlich auftretenden Ängsten und Blockaden erkennt.
Mit EMDR kann im Coaching oder Selbstcoaching dieser unvollständige oder misslungene Verarbeitungsprozess nachgeholt werden. Dazu werden bei EMDR unter anderem Augenbewegungen eingesetzt, wie sie auch im Traum vorkommen.
Überlegen Sie einmal: Wann haben Sie zuletzt erlebt, dass „eine Nacht drüber schlafen“ Ihnen sehr geholfen hat? Was veränderte sich? Guter Schlaf ist heilsam.
Mehr verrate ich Ihnen im nächsten Blogartikel.
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