Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet
Motivkonflikte kosten viel Energie, die uns dann nicht mehr für unsere Veränderung zur Verfügung steht.
Es gibt Motivkonflikte, die komplett auf bewusster Ebene ablaufen, aber nicht lösbar scheinen. Beispielsweise haben Sie ein Problem mit Ihrem Chef und wollen nicht mehr unter ihm arbeiten, wollen aber andererseits den Arbeitgeber nicht wechseln.
Manchmal sind sie uns nur teilweise bewusst, der andere Teil läuft auf der unbewussten Ebene ab: Sie wollen mit dem Rauchen aufhören, aber irgendetwas in ihnen spricht dagegen. Nur was, ist für Sie nicht greifbar.
Oder aber Ihre Konflikte befinden sich komplett auf der unbewussten Ebene. Sie können sie nicht in Worte fassen, spüren aber eine generelle Unzufriedenheit. Aber Sie können es einfach nicht auf den Punkt bringen. Sie fragen sich nur, warum sie so unzufrieden sind.
Statt sich also um Ihre angestrebte Veränderung zu kümmern, sind Sie viel mehr damit beschäftigt, Ihre inneren Motivkonflikte zu bändigen.
Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen
Wie löst man nun solche inneren Konflikte auf – besonders, wenn sie sich auf einer unbewussten Ebene befinden?
Motivation speist sich aus unterschiedlichen Quellen. Jede Handlung braucht erst mal eine Handlungsvorbereitung. Diese wiederum erfordert eine Absicht, und bevor ich die Absicht umsetzen kann, muss ich die verschiedenen Anteile meiner Motivation ins Boot holen.
Zuerst geht es also darum, die eigene Motivation zu klären. Dieser Punkt fehlt oft bei dauerhaften Veränderungen. Das gelingt manchmal schon durch gutes Nachdenken, manchmal aber braucht man Hilfe von außen. In einem Coaching-Gespräch arbeite ich an diesem Punkt oft mit der Methode des Inneren Teams, das heißt, ich helfe Ihnen zu sehen, wer in Ihnen alles ein Mitspracherecht einfordert. Das kann man dann sehr schön auch grafisch darstellen.
Neulich war die Inhaberin eines Fachgeschäftes bei mir zum Erstgespräch. Während sie ihr Anliegen schilderte, überlegte ich schon mal, in welche Richtung sich das Coaching bewegen könnte. Eventuell Work-Life-Balance, Burnout, Arbeitsorganisation. Nachdem wir mit dem Inneren Team gearbeitet hatten, stellte sich jedoch heraus, dass sie einen inneren Konflikt hatte, der ihr vorher nicht bewusst war. So musste sie erst mit einer Person ein klärendes Gespräch führen. Danach konnte sie weiter an ihrem eigentlichen Anliegen arbeiten. Aber auch Ihre ursprüngliche Überlastung ließ nach, weil dieser Konflikt aus der Welt geschafft war und ihr keine Energie mehr raubte. Oft ist nicht das das eigentliche Thema, was auf den ersten Blick da ist, sondern etwas, was tiefer liegt.
Liegen Motivkonflikte vor, lohnt es sich in jedem Fall, ein stabiles Fundament zu bauen und die Konflikte zuerst zu klären. Darauf lässt sich dann eine stabile Veränderung aufbauen.
Im nächsten Artikel lesen Sie: Fehler 7: Ressourcen werden ignoriert (veröffentlicht ab 22.10.22)
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Übersicht über alle Artikel der Serie (die Artikel erscheinen ab dem 21. Mai 2022 sukzessive alle 2 Wochen, die Links sind erst nach dem Erscheinen aktiv):
– Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie sie vermeiden
– Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen
– Lösungsimpuls 1: Gewohnheiten entwickeln
– Fehler 2: Zu viele Veränderungen auf einmal / Lösungsimpuls 2: Weniger ist mehr
– Fehler 3: Große Veränderungsschritte statt kleine
– Lösungsimpuls 3: Kleine Schritte (veröffentlicht ab 08.09.16)
– Fehler 4: Vermeidungsziele statt Annäherungsziele
– Lösungsimpuls 4: Annäherungsziele
– Fehler 5: Ergebnisziele statt Haltungsziele
– Lösungsimpuls 5: Haltungsziele
– Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet / Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen
– Fehler 7: Ressourcen werden ignoriert
– Lösungsimpuls 7: Ressourcen nutzen
– Fehler 8: Selbst- und Fremdvorwürfe
– Lösungsimpuls 8: Selbstakzeptanzübung
– Fehler 9: Der eigene Stil wird nicht beachtet / Lösungsimpuls 9: Beachten Sie Ihren eigenen Stil
– Fehler 10: Kleine Fortschritte werden ignoriert
– Lösungsimpuls 10: Kleine Fortschritte würdigen