Lösungsimpuls 4: Annäherungsziele
Annäherungsziele beschreiben im Gegensatz zu Vermeidungszielen, in welche Richtung ich mich bewegen will, und dies möglichst konkret.
Statt: „Ich will weniger Stress“ – „Ich gönne mit Ruhepausen.“ Während in der ersten Formulierung der Stress prominent entgegenspringt, bietet mir das Annäherungsziel ein positives Bild. Ich sehe eine Ruhepause vor mir, vielleicht eine schöne Tasse Tee, ein gemütlicher Sitzplatz. Vielleicht auch eine Bank in der Sonne im Park. Etwas das mir gut tut und das ich mir gönne. Das Ziel ist positiv besetzt und wirkt attraktiv auf mich.
Oder ein weiteres Beispiel für ein Annäherungsziel: „Ich trete sicher auf.“ – Statt: „Ich will bei Präsentationen keine Schweißausbrüche mehr erleiden.“ Sehen Sie die Schweißausbrüche und das „erleiden“ buchstäblich vor sich? Und was sehen Sie vor sich, wenn Sie sich eine Person vorstellen, die sicher auftritt? Ein völlig anderes Bild. Und welches ist wohl hilfreicher? Genau – das Bild vom sicheren Auftritt, formuliert als Annäherungsziel.
Oder: „Ich führe meine Führungsrolle gut aus.“ – Statt: „Ich will keine Unsicherheit vor meinen Mitarbeitern zeigen.“ Achten Sie auch hier wieder darauf, welche Bilder vor ihrem inneren Auge entstehen.
Annäherungsziele bieten uns einen positiven, attraktiven Anreiz. Sie ziehen an einem Strang mit unserer Motivation. Vermeidungsziele schwächen uns eher und lassen uns mit angezogener Handbremse unterwegs sein.
Überprüfen Sie Ihre aktuellen Ziele. Wie haben Sie sie formuliert? Falls Sie darunter Vermeidungsziele entdecken, formulieren Sie sie zu Annäherungszielen um. Das ist anfänglich vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber es lohnt sich.
Bei der Umsetzung von Veränderungen sind gut formulierte Annäherungsziele ein wichtiger Baustein, auf den Sie nicht verzichten sollten.
Im nächsten Artikel lesen Sie: Fehler 5: Ergebnisziele statt Haltungsziele (veröffentlicht ab 10.09.22)
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Übersicht über alle Artikel der Serie (die Artikel erscheinen ab dem 21. Mai 2022 sukzessive alle 2 Wochen, die Links sind erst nach dem Erscheinen aktiv):
– Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie sie vermeiden
– Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen
– Lösungsimpuls 1: Gewohnheiten entwickeln
– Fehler 2: Zu viele Veränderungen auf einmal / Lösungsimpuls 2: Weniger ist mehr
– Fehler 3: Große Veränderungsschritte statt kleine
– Lösungsimpuls 3: Kleine Schritte (veröffentlicht ab 08.09.16)
– Fehler 4: Vermeidungsziele statt Annäherungsziele
– Lösungsimpuls 4: Annäherungsziele
– Fehler 5: Ergebnisziele statt Haltungsziele
– Lösungsimpuls 5: Haltungsziele
– Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet / Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen
– Fehler 7: Ressourcen werden ignoriert
– Lösungsimpuls 7: Ressourcen nutzen
– Fehler 8: Selbst- und Fremdvorwürfe
– Lösungsimpuls 8: Selbstakzeptanzübung
– Fehler 9: Der eigene Stil wird nicht beachtet / Lösungsimpuls 9: Beachten Sie Ihren eigenen Stil
– Fehler 10: Kleine Fortschritte werden ignoriert
– Lösungsimpuls 10: Kleine Fortschritte würdigen