Lösungsimpuls 5: Haltungsziele
Ich möchte Ihnen hier drei Arten von Zielen vorstellen:
Ergebnisziele haben Sie gerade schon kennen gelernt, so genannte SMART-Ziele. Ein Beispiel wäre die Formulierung: „Ich will 5 Kilo abnehmen.“ Ergebnisziele beziehen sich immer auf ein konkretes Ergebnis, das ich erreichen will.
Handlungsziele dagegen beziehen sich auf eine bestimmte Aktion, eine konkrete Handlung, die ich vollziehen möchte, um mein Ziel zu erreichen. Ich formuliere also beispielsweise: „Ich gehe jeden Tag joggen.“
Neu für Sie sind möglicherweise sogenannte Haltungsziele. Diese beziehen sich auf eine innere Einstellung, auf eine Haltung, die ich einnehmen möchte. Oft klingen sie etwas blumig, weil sie auf der unbewussten Ebene unserer Motivation ansetzen. Sie bedienen sich oft einer bildhaften Sprache. Wenn Sie abnehmen möchten, könnten Sie also formulieren: „Ich lebe mit leichtem Magen.“
Haltungsziele aktivieren in Ihnen ein positives Bild, das motivierend wirkt. Sie sprechen die eigene innere Haltung an. An der inneren Haltung scheitern Veränderungen nämlich häufig. Im Coaching arbeite ich dabei oft mit Bildkarten, die Gefühle zum Ausdruck bringen, um an innere Motive heranzukommen. Diese Bilder verbinden wir mit bewussten Zielen. Im Ergebnis kommen wir dann auf einen Satz, der diese Haltung wiederspiegelt. Schließlich geht es in einem Umsetzungsprozess darum, sich diesen Satz einzuverleiben und mit konkreten Handlungszielen zu verbinden. Sich das zu erarbeiten, dauert natürlich eine Weile, macht Sie aber extrem effektiv in der Umsetzung Ihrer Ziele, weil Sie gleichzeitig bewusste und unbewusste Ebenen ansprechen.
Im Gegensatz zu Haltungszielen haben reine Ergebnisziele oft eher gegenteilige Wirkung: man sieht den zu bewältigenden Berg unmittelbar vor sich, gerät innerlich unter Druck und blockiert eher.
Am zielführendsten in Veränderungsprozessen erweist sich eine Kombination aus Handlungs- und Haltungszielen. Eventuell kann man diese mit Wenn-Dann-Plänen ergänzen. Also etwa: „Ich lebe mit leichtem Magen. Immer wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, gehe ich erstmal joggen.“
Wie sehen Ihre Erfahrungen mit Zielformulierungen aus? Was haben Sie bisher als hilfreich erlebt? Formulieren Sie bestehende Ziele um. Wählen Sie bildhafte Haltungsziele.
Im nächsten Artikel lesen Sie: Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet / Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen (veröffentlicht ab 8.10.22)
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Übersicht über alle Artikel der Serie (die Artikel erscheinen ab dem 21. Mai 2022 sukzessive alle 2 Wochen, die Links sind erst nach dem Erscheinen aktiv):
– Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie sie vermeiden
– Fehler 1: Allein auf die Willenskraft vertrauen
– Lösungsimpuls 1: Gewohnheiten entwickeln
– Fehler 2: Zu viele Veränderungen auf einmal / Lösungsimpuls 2: Weniger ist mehr
– Fehler 3: Große Veränderungsschritte statt kleine
– Lösungsimpuls 3: Kleine Schritte (veröffentlicht ab 08.09.16)
– Fehler 4: Vermeidungsziele statt Annäherungsziele
– Lösungsimpuls 4: Annäherungsziele
– Fehler 5: Ergebnisziele statt Haltungsziele
– Lösungsimpuls 5: Haltungsziele
– Fehler 6: Innere Motivkonflikte werden nicht beachtet / Lösungsimpuls 6: Innere Konflikte auflösen
– Fehler 7: Ressourcen werden ignoriert
– Lösungsimpuls 7: Ressourcen nutzen
– Fehler 8: Selbst- und Fremdvorwürfe
– Lösungsimpuls 8: Selbstakzeptanzübung
– Fehler 9: Der eigene Stil wird nicht beachtet / Lösungsimpuls 9: Beachten Sie Ihren eigenen Stil
– Fehler 10: Kleine Fortschritte werden ignoriert
– Lösungsimpuls 10: Kleine Fortschritte würdigen