Interview mit Christoph Schalk
Frage: Sie sind seit über 22 Jahren als Coach tätig. Sie arbeiten schon immer von Würzburg aus – deutschlandweit. Seit einiger Zeit möchten Sie mehr als bisher auch Personen in der Region Mainfranken ansprechen. Warum?
Christoph Schalk: Als ich mit dem Coaching anfing, gab es nur ganz wenige, die sich darunter überhaupt etwas vorstellen konnten. Der Markt war klein, ich habe deshalb deutschlandweit und auch international gecoacht, vieles auch am Telefon. Mittlerweile hat sich die Bekanntheit von Coaching deutlich verändert. Sie ist die am häufigsten nachgefragte Personalentwicklungsmaßnahme von Firmen. Und auch Privatpersonen nehmen inzwischen sehr häufig Coaching in Anspruch. Die meisten bevorzugen allerdings persönliche Treffen statt Telefonaten. Da macht dann eine regionale Ausrichtung viel Sinn. Für viele meiner Kunden ist es wichtig, dass ich als Coach nicht weiter weg bin als ihr Fitness-Studio.
Frage: Sie arbeiten mit unterschiedlichen Personen aus diversen Branchen – an verschiedenen Orten. Ticken die Mainfranken anders als die „anderen“ Deutschen? Wenn ja, inwiefern?
Schalk: Alle Menschen unterscheiden sich. Die Stärke von Coaching liegt ja gerade darin, ganz individuell auf jeden eingehen zu können. Die Gemeinsamkeit meiner Kunden, egal woher sie kommen, liegt darin, dass es immer darum geht, von einem vielleicht nicht ganz optimalen Istzustand zu einem erstrebenswerten Ziel zu kommen. Es geht also um gelungene Veränderung. Die Mainfranken sind da nicht anders als alle anderen. Nur manche „einheimische“ Firmen sind noch etwas zögerlicher beim Einsatz von Coaching große Unternehmen oder Firmen in den deutschen Metropolen.
Frage: Der „Prophet im eigenen Land“ zählt meist weniger als in „fremden Gefilden“. Ist das bei Ihnen auch so?
Schalk: Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil: Der Coach wird eher in der Region gesucht, weil es ja um relativ kurze Termine, beispielsweise 90 Minuten, geht. Da muss der Aufwand für die Anfahrt in einem guten Verhältnis zum Coaching stehen. Sie würden in der Regel ja auch nicht zum Arzt oder Steuerberater nach Bremen fahren, wenn Sie aus Franken kommen. Noch dazu bin ich vermutlich der „dienstälteste“ Coach in der Region, auch das wird hier geschätzt. Als ich vor über 22 Jahren begonnen habe, durfte ich meine Selbstständigkeit beim Finanzamt nicht als „Coaching“ anmelden – mit der Begründung, dass sich sonst ja jeder einen Beruf ausdenken könnte. So war ich also offiziell zunächst als Managementberater und Diplom-Psychologe unterwegs.
Frage: Was ist der Kern Ihres Coachings?
Schalk: Ich helfe Menschen, Veränderungsprozesse gut zu gestalten und ihre Ziele optimal zu erreichen. Das kann eine persönliche Veränderung sein wie z. B. „Das eigene Lebens wieder ins Lot kriegen“ oder „Den Ruhestand sinnvoll gestalten“, es kann aber auch um berufliche Ziele gehen wie z. B. den Umgang mit Konflikten oder die Gestaltung einer neuen Rolle. Andere Anlässe sind beispielsweise Burnout, Stress, Entscheidungsfindung, Motivation, Ängste vor Vorträgen oder Prüfungen, Mitarbeiterführung oder Umgang mit Krisen. In einem ersten kostenlosen und unverbindlichen Gespräch wird das genaue Thema fürs Coaching abgesprochen.
Frage: Was ist der Ausgangspunkt?
Schalk: Coaching setzt immer bei den Kompetenzen und Fähigkeiten des Coachees an – so nennt man die Person, die sich coachen lässt. Der Coachee ist Experte für sein Anliegen, selbst wenn er oder sie aktuell den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht oder keinen Ansatzpunkt für die angepeilte Veränderung erkennen kann. Der Coach ist nicht Ratgeber, sondern Methodenexperte, um den Veränderungsprozess hilfreich zu begleiten. Anders ausgedrückt: Kern des Coachings sind Fragen, die zum Nachdenken anregen und die dem Coachee helfen, selbst Lösungen zu entwickeln. Ein Coach ist also ein Meister darin, die richtigen Fragen zu stellen, damit am Ende tatsächlich hilfreiche Lösungen stehen.
Frage: Was schätzen Sie an der Region Mainfranken?
Schalk: Den Wein, die bodenständige Mentalität und die abwechslungsreiche Landschaft. Und auf ganz persönlicher Ebene: Dass Franken für mich nicht nur meine Heimat ist – ich bin in Würzburg geboren – sondern sich auch tatsächlich nach Heimat anfühlt.
Frage: Sonstiges Wissenswerte von Ihnen – über Ihre Funktion als Coach?
Schalk: Gerade weil „Coach“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist und weil es viele schwarze Schafe gibt, sind eine Zertifizierung und umfangreiche Weiterbildungen wichtig. Deshalb habe ich mich schon vor vielen Jahren vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) zum Senior Coach BDP zertifizieren lassen. Umfangreiche und regelmäßige Weiterbildungen gehören da standardmäßig dazu.
Frage: Sie führen im März bei den Würzburger Wirtschaftstagen mehrere kostenlose Workshops durch. An wen richtet sich Ihr Angebot?
Schalk: Genau genommen führe ich dreimal den selben Workshop zum Thema „Die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung – und wie Sie diese vermeiden“ durch – an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Eingeladen ist jeder, der beruflich oder privat etwas verändern möchte: Studenten genauso wie Führungskräfte oder Rentner oder Hausfrauen. Es gibt keine Voraussetzungen, der Workshop ist bewusst breit angelegt.
Frage: Was ist das Ziel des Workshops?
Schalk: In diesem kostenlosen Workshop erfahren die Teilnehmer, wieso Menschen damit scheitern, etwas in ihrem Leben zu ändern, z. B. bei diesen Themen: Mehr Sport treiben, die Selbstdisziplin steigern, den Kalender besser managen, den nächsten Karriereschritt angehen, die Ernährung umstellen. Sie erfahren, wie sie die 10 häufigsten Fehler bei persönlicher Veränderung vermeiden und die notwendige Umsetzungsmotivation gewinnen. Und wie sie herausfinden können, was sie wirklich wollen, und wie sie ihr Wunschziel erreichen können. Neben Input von mir gibt es auch die Möglichkeit, Antworten auf eigene Fragen zu bekommen.
Frage: Wie kamen Sie auf die Idee, diesen Workshop anzubieten?
Schalk: Die Würzburger Wirtschaftstage feiern ihr zehntes Jubiläum – und da auch ich seit genau zehn Jahren in meinen jetzigen Räumen bin, dachte ich mir: Feiern wir gemeinsam unser „Zehntes“ mit diesem Workshop.
Frage: Ist es der erste Workshop dieser Art zu diesem Thema? Gibt es weitere Workshops mit demselben Inhalt in 2016?
Ich führe regelmäßig Workshops zu diesem und ähnlichen Themen in Form von kostenlosen Online-Seminaren, also im Internet, durch. Wer darüber informiert werden möchte, kann sich gerne auf www.christophschalk.com für meinen Newsletter anmelden. Der Workshop ist die ideale Chance, um endlich in die Gänge zu kommen. Lassen Sie es nicht bei Vorsatz bleiben. Entdecken Sie einen spannenden Weg zu mehr Umsetzungsmotivation.
Vielen Dank für Ihre Antworten!
(Das Interview führte Stefan Beck.)
Hinweis: Der Workshop findet drei Mal mit gleichem Inhalt in Würzburg-Lengfeld statt: Mittwoch, 9. März, 15-17 Uhr sowie am Freitag, 11. März, 10-12 Uhr und 15-17 Uhr. Eine Anmeldung unter http://wuewita.empowerment.zone ist erforderlich, die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Mit der Teilnahmebestätigung wird eine Wegbeschreibung verschickt.